Huhu...
vorne weg: Die Geschichte fing ich im Jahr 2011 an. (Startpost aus dem alten Forum: 28.11.2011)
Das heißt, die Story ist schon 8 Jahre alt und einige Dinge haben sich im Laufe der Zeit in Nos geändert.
Damit die Geschichte nicht verloren geht, werde ich sie hier nach und nach erneut posten.
Ich werde hier und da einen Rechtschreibfehler korrigieren oder mal eine kleine Formulierung ändern. Sowas wie.... statt, wie im ursprünglichen Text "sagte er" zu schreiben, habe ich es zu "sagte sein Gegenüber" geändert. Das sind - wie gesagt - nur so Kleinigkeiten.
Nun viel Spaß mit der Story.
„Gah!“, rief er aus, als er schmerzhaft zu Boden gestoßen wurde, im Dreck landend, da es nur wenige Stunden zuvor geregnet hatte und der weiche Erdboden noch nicht vollends trocken war.
„Aus dem Weg!“
Er sah zu der Person, die ihn gestoßen hatte, auf. Es war ein hoch leveliger Schwertkämpfer, wie ihm das Emblem auf dessen Uniformjacke, sowie das Schwert an seiner Hüfte, verrieten. Direkt hinter dem Schwertkämpfer stand eine weitere Person, diese in sichtbar neuer und teurer Kleidung gekleidet. Das Emblem an dessen Jacke zeichnete ihn als einen Bogenschützen aus, weiterhin hatte er einen reich verzierten Köcher und Bogen über seiner Schulter hängen. Ein Bogenschütze mit zwar mittlerem Level, doch dafür umso besseren Elementen. Es war einer der Reichen Nostales, einer der Oberschicht. Der Level 90 Schwertkämpfer war wohl sein Bodyguard.
Hina stand wütend auf. „Was soll das?!“, fuhr er wütend den Schwertkämpfer an, indirekt jedoch den Bogenschützen meinend. Hina hatte generell keine gute Woche gehabt und jetzt auch noch in den Dreck geschubst zu werden von jemandem, der dachte, nur weil er bessere Ausrüstung hatte, etwas besseres zu sein und sich solch ein Verhalten herausnehmen zu können.... das brachte das Fass zum Überlaufen.
Doch schon im nächsten Moment weiteten sich Hinas Augen geschockt, als er die Klingenspitze, welche ihm der Bodyguard direkt an den Hals hielt, spürte. Vollkommen erschrocken über diese plötzliche Wendung, hielt er für eine Sekunde sogar die Luft an.
Der Bogenschütze trat neben den Schwertkämpfer und betrachtete Hina von Kopf bis Fuß mit einem abschätzigen und zugleich herablassenden Blick. „Ein Haufen Scheiße.“ Er wand seinen Blick ab.
Hina war sich unangenehm bewusst, wie er auf den anderen wirken musste. Seine Kleidung, Jeans, T-Shirt, eine Jacke darüber und dazu Turnschuhe waren bereits vier bis fünf Jahre alt. Sie waren sichtbar ausgetragen. Die Jeanshose war am Saum ausgefranzt und an einem Bein hatte sich dort sogar ein Loch gebildet, auf das er beim Laufen ständig trat. Ein weiteres Loch befand sich am Knie, groß genug, dass seine Kniescheibe sichtbar war. Sein Shirt und seine Jacke hatten ebenfalls hier und da ein kleines Loch aufzuweisen, z.T. zeigten sich einzelne Fäden, die sich an den Nähten gelöst hatten. Seine Schuhe waren verkratzt und ausgelatscht. Zusätzlich war seine gesamte Kleidung deutlich ausgewaschen, die Farben stark ausgebleicht, die Hose an den Schienbeinen fast schon weiß, seine einst dunkelgrüne Jacke bereits hellgrün geworden, sein Shirt, einst weiß gewesen, hatte längst nicht mehr seine strahlende Farbe, sondern war stumpf geworden.
Zu all diesem kam nun auch noch der Dreck durch den morastigen Boden.
Doch auch wenn er sich keine neue Kleidung leiste konnte, so gab es dem Bogenschützen noch lange nicht das Recht so mit ihm umzuspringen.
„Das Aussehen hab ich deinem Bodyguard zu verdanken!“, konterte er immer noch wütend, aber in ruhigerem Tonfall.
„Hey!“, protestierte der Bodyguard laut, „ich bitte um etwas mehr Respekt gegenüber Kanto-sama!“
Der Druck des Schwertes gegen seinen Hals verstärkte sich leicht, Hina erstarrte erneut kurz, fasste sich aber schnell wieder.
„Und wieso sollte ich das machen?! Er hat bisher nichts getan, dass Respekt verdient hätte. Nur seinen Wachhund auf mich gehetzt!“
An der aufflammenden Wut in den Augen des Schwertkämpfers erkannte der Magier zu spät, dass er dies wohl besser nicht gesagt hätte. Im nächsten Moment wich er dem zustoßenden Schwert zur Seite aus, ein blutiger Kratzer an seinem Hals blieb ihm als Andenken, dass er gerade eben dem Tod entkommen war. Einen Augenblick später musste er sich hastig daran machen weiteren Angriffen auszuweichen.
Hina beschwor seinen Zauberstab während er den Angriffen so gut es ging auswich. Er war in keiner Weise geübt darin gegen Menschen zu kämpfen, auch waren seine Augen nicht die besten. Er hatte bereits seit seiner Geburt an Schwierigkeiten Distanzen richtig einzuschätzen, doch wo der Schwertkämpfer in beiden Punkten im Vorteil war, so machte Hina seine Schwächen mit seiner Reaktionsgeschwindigkeit wett. Mehrfach einem Schwerthieb nur knapp entkommend, so dass er einen blutigen Kratzer ab bekam, er aber keine tiefere Wunde davon trug. Zeitgleich versuchte er immer wieder anzugreifen, doch brauchte er für die mächtigeren Zauber Zeit um diese auszuführen. Zeit, die ihm der Schwertkämpfer nicht ließ. Dem immer weiter zurück weichenden Magier blieb nichts anderes übrig als einfache Standardangriffe auszuführen, parallel darauf zu achten, dass er nicht von einem Schwerthieb übelst verletzt wurde.
„Du bist verdammt flink für einen Holy“, hielt sein Gegner schließlich kurz inne.
Hina keuchte schwer, Schweiß lief ihm am Hals entlang, sein T-Shirt am Brustbein bereits nass, hielt er seinen Zauberstab mit beiden Händen fest, trotz dass sein linker Arm schmerzhaft aufschrie. Er hatte zuvor einen heftigen Schwerthieb am Oberarm abbekommen, welcher – wäre er dem Angriff nicht gerade ebenso ausgewichen – ihm seinen kompletten Arm gekostet hätte. Eine weitere ebenso stark blutende Wunde hatte er am Oberschenkel davon getragen, die Folge war, dass sein Bein bereits zitterte. Er hatte Mühe Gewicht auf diesem zu tragen, auch wenn er die Schmerzen, soweit es ihm möglich war, zum Großteil ignorieren konnte.
„Mage“, korrigierte er immer noch keuchend, „ich bin Mage. Holy ist... nur ein Teil... meiner... meiner Fähigkeiten.“
„Ach“, lächelte sein Gegenüber melodramatisch, „sag nicht du bist einer der Magier, die tatsächlich glauben sie könnten mit echten Kämpfern mithalten?“
Der Schwertkämpfer - im Gegensatz zu Hina - hatte zwar auch einen leichten Schweißfilm (bei weitem nicht so stark wie der Magier, seine Kleidung war noch komplett trocken, nur glitzerte hier und da ein Schweißtropfen auf seinem Gesicht), doch war er in keiner Weise außer Atem. Im Gegenteil, sein Atem war noch genauso ruhig wie zu Anfang.
Der körperliche Unterschied zwischen einem Schwertkämpfer und einem Magier zeigte sich deutlich, trotz dass der Schwertkämpfer schwere Metallrüstung trug und der Magier nur mit leichtem Stoff bekleidet war.
Doch war dieser extreme Unterschied nicht den Magiern oder den Schwertkämpfern zuzuschreiben, sondern einzig und allein der Regierung. Sie hatte mit der Begründung, dass es zu wenig Ressourcen (Materialien wie Metall und Arbeiter, sowie zeitlicher Aufwand) gäbe, bereits lange bevor Hina geboren war, ein Gesetz erlassen, das besagte, dass in erster Linie die Schwertkämpfer und Bogenschützen mit guter Rüstung und Waffen etc. zu unterstützen seien.
Der Grund dahinter war relativ einfach: Magier waren die Einzigen, die mit ihren Zaubern heilen und andere Kämpfer im Kampf unterstützen konnten. Sei es, dass sie die Waffen mit einem Zauber verstärkten, die Füße der Gegner am Boden gefrieren ließen, den Gegnern starke Verbrennungen zu fügten oder den Gegnern einen Teil ihrer Lebensenergie abzogen etc.
Schwertkämpfer und Bogenschützen waren dazu nicht in der Lage. Von daher war den Magiern per Regierung die Rolle des Unterstützers, des Supporters, zu gesprochen worden, der seine Mitstreiter zu unterstützen habe. Die Konsequenz daraus war, dass die anderen beiden Berufsklassen mit den besten Schwertern, Rüstungen und Bögen unterstützt wurden. Sie wurden gefördert beim Training, egal wo und wann sie trainieren wollten.
Den Magiern war nicht erlaubt Rüstung zu tragen, einzig spezielle Roben, die leichte Abwehrzauber eingewebt hatten, mehr nicht. Die Abwehrzauber waren aber bei weitem nicht mit einer vernünftigen Rüstung zu vergleichen. Die besten Rüstungen gingen zu den Schwertkämpfern.
Auch waren ihre Zauberstäbe und Zauberpistolen nicht gut gearbeitet und verursachten beim Gegner daher nur eher geringen Schaden. Kein Zauber der Welt und sei er noch so stark, konnte eine schlecht gearbeitete Waffe ausgleichen. Die am feinsten und sorgfältigsten verarbeiteten Waffen bekamen die Bogenschützen, die Geschosse gingen durch so ziemlich alles durch, wenn sie trafen. Nichts war vor den Pfeilen, Dolchen und den Bumerangs des Bogenschützen sicher.
Part 1, Teil 1: Ende
E: 26.11. Sealiah