Wie der Titel sagt: Das hier ist ein Teaser für eine neue Geschichte.
Ich würde mich über Feedback freuen. Einen Titel hat die Geschichte auch noch nicht.
Von daher lade ich den Teaser jetzt einfach direkt hoch. Viel Spaß beim Lesen.
„Arrrrgggh, fuck!!!“, fluchte sie lautstark in ihren Gedanken.
Sie lag in einem riesigen Doppelbett und hatte die Handballen ihrer Hände gegen ihre Augen gepresst, um nicht den Kronleuchter in diesem riesigen Zimmer sehen zu müssen. - Nein, das stimmte nicht ganz. Um nicht die Realität um sich wahrnehmen zu müssen und in der irrationalen Hoffnung diese vollständig auszublenden. Ja, DAS war eher die korrekte Antwort.
Wie war sie nur in dieser Situation gelandet in der sie sich nun befand?! Sie wusste es immer noch nicht. ….nein, auch das war nicht ganz richtig. Eigentlich wusste sie es nur ZU gut… leider.
Ihr Ärger und ihre Frustration verflog etwas und sie beruhigte sich wieder… stattdessen fing sie an leicht melancholisch zu werden, als sie zurückdachte wie es zu ihrer Situation gekommen war.
Es war ziemlich typisch und ziemlich klischeehaft… - sie war gestorben. Genau so, wie man es stets in den zig Isekai-Storys lesen konnte. Das einzige, was NICHT Klischee gewesen war… war, dass sie (zum Glück) nicht von einem Bus überrollt worden war. Nein, sie war (eigentlich leider) sehr realistisch gestorben – an ihren Verletzungen ihres letzten Kampfes und der anschließenden Bestrafung, die sie obendrein bekommen hatte, weil sie den Kampf verloren hatte.
Daran konnte sie sich noch sehr gut erinnern.
Sie war hoch oben in der Luft, 20 Meter über dem Boden… ihre Gegnerin - die Nr. 1 der Arena – ihr gegenüber, fast auf gleicher höher…
Fast, nicht ganz…
Cassy - Cassandra -, von allen Leuten nur ‚die feurige Königin der Arena‘ wegen ihrer dunkelroten Haut und ihres explosionsartigen Kampfstils, so genannt… war nur auf Höhe ihres Oberkörpers… zu mehr hatte Cassys Sprungkraft wohl nicht gereicht. Sie beide waren schließlich bereits von dem Kampf mitgenommen.
Das war perfekt, dadurch konnte sie nun ohne Mühe PER-FEKT kontern.
Ashleys Augen leuchteten in Ergreifung ihrer Chance auf. Gesagt, getan. Sie holte mit ihrem Bein aus und trat mit aller Wucht zu. Der Spann ihres gestreckten, nackten Fußes traf direkt in Cassys Gesicht - oder hätte es tun sollen, hätte die Schwarzhaarige nicht rechtzeitig die Arme schützend überkreuz hochgerissen und den Angriff geblockt.
Leider kein hundertprozentiger Treffer, aber das hieß nicht, dass es kein Treffer war. Sie WAREN hoch oben in der Luft und allein die Wucht ihres Tritts reichte aus, um Wirkung zu erzielen.
Cassys Augen weiteten sich, als ihr bewusst wurde, dass die Kraft des Tritts stärker war, als sie gedacht hatte und keinen Augenblick darauf wurde sie zu Boden geschleudert, wo sie krachend - und Staub aufwirbelnd - aufkam.
Ashley hingegen landete graziös am Boden und nutzte die kurze Pause, um Atem und Kraft zu schöpfen.
Der Staub legte sich und sichtbar wurde ein kleiner Krater in dem Cassy gerade kniete und dabei war sich ganz aufzurichten.
Sie keuchte und überall an ihrem Körper waren Schrammen und Macken zu sehen - Zeugnisse des
Kampfes, den sie bereits seit 20 Minuten führten.
„Das war gar nicht schlecht“, grinste Cassy gut gelaunt und mit Siegessicherheit in ihrem Blick, „den Treffer hab ich sogar gespürt.“
Auch wenn sie gegeneinander in der Arena kämpften… so waren sie eigentlich ganz gute Freundinnen. Und beide von ihnen… (vermutlich so ziemlich JEDE Kämpferin in der Arena) war froh, dass sie nicht bis zum Tod kämpfen mussten. Es reichte lediglich so lange zu kämpfen bis einer der Kontrahenten aufgab oder nicht mehr weiter kämpfen konnte.
Ashley atmete schwer… ihr linkes Bein schmerzte, ihr rechter Fußknöchel (sie war ziemlich sicher, dass er verstaucht war), ihr rechter Unterarmknochen war wahrscheinlich gleich angebrochen (zumindest fühlte es sich VERDAMMT da nach an) und am schlimmsten… ihr Bauch schmerzte und sie musste sich zusammen reißen um sich nicht an Ort und Stelle zu übergeben.
„Shit!“, dachte sie frustriert. Sie war sich nur zu bewusst, dass sie den Kampf gegen die Nr. 1 der Arema verlieren würde.
Sie selbst hatte einfach schon zu viele harte Treffer einstecken müssen. Cassy hingegen – trotz der vielen Macken und Schrammen – wirkte noch taufrisch oder zumindest so frisch, wie man es nach einem zwanzigminütigen Kampf sein konnte. Auch sie atmete mittlerweile schneller, aber war definitiv nicht so am Keuchen, wie sie selbst – Ashley – es war.
...ihr Manager würde es definitiv nicht gut heißen, wenn sie abermals verlor. Sie hatte die letzten zwei Kämpfe bereits verloren… noch eine Niederlage und…! Sie biss die Zähne aufeinander. Sie DURFTE nicht verlieren! Die Konsequenzen einer weiteren Niederlage waren einfach zu…!
„Shit!“, fluchte sie in Gedanken. Wie sollte sie nur die Nr. 1 besiegen? Sie selbst war nur auf Platz 4 der Rangliste.
...war DAS also die ‚Mauer‘, die die besten Drei von den restlichen Kämpferinnen trennte und die es zu überwinden galt? Hah! Lachhaft! So etwas konnte man nur überwinden, wenn man ein ebensolches Monster war, wie die Drei. Noch nie – noch absolut nie – hatte sie je einen Kampf (egal ob offiziell in der Arena oder ein Trainingskampf) gegen eine von ihnen gewonnen.
Sie hatte keine Zeit mehr weiter nachzudenken, denn Cassy schnellte mit einem Satz auf sie zu und im nächsten Augenblick sah sie nur noch die Faust auf sich zukommen. Sie riss reflexmäßig den linken Arm hoch, um ihr Gesicht zu schützen… - doch war eine Sekunde zu spät. Sie spürte, wie Cassys Faust ihr Gesicht traf und sie selbst zurück katapultiert wurde und in die Arenawand knallte – ebenfalls einen Krater hinterlassend.
Ihr Blick war verschwommen… sie sah nur einen roten Fleck auf sich zu gehen.
„Ahh… ich hab verloren“, waren ihre letzten Gedanken.
Sie spürte wie jemand ihre Wange tätschelte und sie aus der angenehmen Schwärze rüttelte. Nein… nicht… sie wollte noch nicht aufstehen.
„Hey! -sh! Ash! Ashley!“, sprach eine penetrante Stimme sie an. Wer…?
Im nächsten Moment riss sie die Augen auf. Cassy!! Die Arena!
„Urgh“, fing sie an sich aufzurappeln, „ist es vorbei?“
„Jap!“, sprach ihre einstige Gegnerin, „lass mich dir helfen.“
Im Hintergrund konnte Ashleys vernebeltes Gehirn ausmachen, wie der Kommentator Cassys Sieg lautstark verkündete oder sie gerade mit Lobeshymnen überhäufte oder… sonst etwas. So genau konnte sie es nicht ausmachen. Jedenfalls war das Publikum in heller Aufruhr und brüllte das ganze Stadion zusammen. - Eindeutig in guter Stimmung.
Sie spürte, wie Cassy ihren linken Arm nahm und ihn sich über die Schultern legte… sie anschließend dann hoch auf die Beine zog. Mit Cassys Hilfe verließ sie die Arena.
Beim Ausgang der Arena angekommen, spürte sie wie sich ein Stein in ihrem Magen ausbreitete… - ihr Manager stand dort im Gang.
„Frau Lichtfels bitte folgen Sie mir in mein Büro.“
Er hatte zwar ‚bitte‘ gesagt und auch seine Stimme war nicht laut geworden… doch war es ein eindeutiger Befehl und keine ‚Bitte‘, wie seine höfliche Wortwahl es vortäuschte.
„Aber…! Herr Kingarean, Ashley braucht medizinische Versorgung!“, ergriff Cassy in flehendem Ton das Wort. Sie beide – Ashley und Cassy – wussten, dass Betteln die bessere Alternative war, statt stur und selbstbewusst auf einen Arzt zu bestehen.
Schließlich waren sie am unteren Ende der Nahrungskette und hatten im wahrsten Sinne des Wortes nicht die Macht, um sich gegen ihre Ranghöheren aufzulehnen. Es galt lediglich irgendwie zu überleben… irgendwie den nächsten Tag zu durchstehen.
Kingareans Blick schnellte scharf – und eindeutig wütend, dass ihm widersprochen worden war – zu Cassy.
„Frau Steinberg… sind Sie zufällig Ärztin? Oder Krankenschwester? Nein? Davon gehe ich nicht aus, andernfalls wären Sie wohl kaum…“, sein Blick glitt demonstrativ über ihren Körper, „hier. Und da Sie über keinerlei medizinische Kenntnisse verfügen, halten Sie sich bitte zurück, was Ihre persönliche Meinung betrifft! Andernfalls muss ich leider Ihren Manager davon unterrichten, wie unhöflich Sie sich mir gegenüber verhalten haben und wie eindeutig dreist Sie sind sich in eine Unterhaltung zwischen mir und meiner Sportlerin einzumischen!!“
Die beiden Frauen wussten nur zu gut, dass es eine eindeutige Drohung war… und auch wenn es eigentlich ‚nur‘ eine Drohung sein sollte, damit Cassy gefügig wurde… so traute Ashley es ihm zu, dass er – ganz egal wie Cassy sich verhielt – im Nachhinein trotzdem Cassys Manager unterrichten würde. Dieser Typ Mann war er – egozentrisch und narzisstisch. Er konnte es nicht ausstehen, wenn jemand ‚seine Autorität‘ oder ihn selbst in Frage stellte.
Cassy wollte gerade den Mund öffnen, um etwas zu erwidern, doch Ashley kam ihr schnell zuvor.
„Natürlich komme ich mit in Ihr Büro Herr Kingarean“, lächelte sie höflich – oder versuchte es, sie spürte, wie ihr linker Kiefer und ihre Wange begonnen hatten anzuschwellen, dann drehte sie sich zu Cassy um, „ist schon okay.“
Cassys Augen blickten mit Sorge, Hilflosigkeit und verzweifelter Wut zurück. Ashley drehte sich wieder ihrem Manager zu und folgte diesem.
Teaser / Teil 1: Ende